Farbfotografie in Großserie existierte mit Lumières Autochrome-Verfahren seit 1907. 1935 brachte Kodak den Kleinbilddiafilm Kodachrome auf den Markt. Die Firma Agfa, Teil des I.G.-Farben-Konzerns, folgte 1936. Agfacolor sollte ein Devisen bringender Exportartikel sein und war insofern Teil der nationalsozialistischen Propaganda.
Als erfolgreicher Fotohändler und Fotograf erhält der Tübinger Walter Kleinfeldt von vielen wichtigen Neuheiten der Fotoindustrie Musterproben. Schon im Sommer 1936 – der neue Farbumkehrfilm ist noch nicht offiziell auf dem Markt – entstehen die ersten Dias und auch farbige 16 mm-Filmstreifen.
Rund 1.000 dieser faszinierenden Bilder des Pioniers der frühen Kleinbildfarbfotografie haben die Zeit überdauert. Sie zeigen Familie, Urlaub, Städte der Region und die Landschaft der Schwäbischen Alb. Der Vortrag präsentiert einige herausragende Bildbeispiele und stellt sie in Zusammenhang mit dem damaligen politischen und gesellschaftlichen Kontext.