sommer in orangeWerkstattgespräch: Beste Farben – beste Töne (22.09 - 19:00 Uhr)

  • ein Werkstattgespräch über Farbe im Film mit Marcus H. Rosenmüller mit anschließender Vorführung der Hippiekomödie „Sommer in Orange“

Im Rahmenprogramm der Konferenz Farbe im Kopf wird am Abend des 22.09.2016 der durch Komödien mit bayrischem Lokalkolorit und historische Geschichten bekannt gewordene Regisseur Marcus H. Rosenmüller im Kino Museum zu Gast sein. Themen des ca. einstündigen Werkstattgesprächs zwischen Marcus H. Rosenmüller und Susanne Marschall sind die Farbdramaturgie und Bildgestaltung seiner Werke, von denen einige herausragende Szenen während des Gesprächs vorgeführt und kommentiert werden. Jeder Rosenmüller-Film hat sein eigenes Kolorit, ist farblich bis in kleine Details durchdacht. Neben der Kostümgestaltung und der Szenografie stehen die Lichtsetzung und der Einsatz verfremdender Farbeffekte im Zentrum des Gesprächs. Durch die Farbgestaltung wird die Atmosphäre eines Films unterstützt oder eine visuelle Vorstellung von historischen Schauplätzen geschaffen. Dadurch ergeben sich konkrete Einblicke in die Arbeit des Regisseurs in enger Zusammenarbeit mit Kameraleuten, Szenen- und KostümbildnerInnen.

Die anschließende Vorführung der erfolgreichen Hippie-Komödie Sommer in Orange, die teilweise auf die Lebenserinnerungen der Drehbuchautorin Ursula Gruber zurückgeht, demonstriert, wie eng Farbe und Weltanschauung miteinander verknüpft sein können. Eine orange-rot gewandete Sannyasin-Kommune fällt in eine weiss-blaue bayrischen Dorfgemeinsschaft ein und wirbelt deren vermeintlich heile Welt kräftig durcheinander. Orange steht hier für einen aus der indischen Spiritualität importierten und entsprechend neu interpretierten antibürgerlichen Impuls, mit dem die Nachfahren der Nachkriegsgeneration in Deutschland ihre Unzufriedenheit mit der westlichen Lebensweise zum Ausdruck brachten. Als froh-leuchtender Antagonist zum bayrischen Spießertum ist die filmisch inszenierte Orange-Rot-Rosa-Lila etc. Palette so vielfältig und ungeordnet wie das Leben, in das Rosenmüllers Sannyasins nach Lust und Laune eintauchen möchten. Von Askese keine Spur. Dafür gibt es ein geheimes Würstchenversteck im Keller.

www.sommerinorange.de

Ort:

Kino Museum (Saal 1),
Am Stadtgraben 2



Vita: Marcus H. Rosenmüller

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Geboren 1973 in Tegernsee, 1995 bis 2002 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München, Abteilung Film und Fernsehspiel.

Sein Kinofilm „Wer früher stirbt, ist länger tot“, zu dem er, zusammen mit Christian Lerch, auch das Drehbuch schrieb, verschaffte ihm den großen Durchbruch. Der Film war nicht nur ein Erfolg an den deutschen Kinokassen, sondern gewann zahlreiche, renommierte Preise, darunter den Förderpreis Deutscher Film, den Deutschen Filmpreis in den Kategorien „Regie“ und „Drehbuch“ sowie den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Beste Nachwuchsregie.

Ab 2006 entstand die erfolgreiche Tandern-Trilogie. Nach „Beste Zeit“ und „Beste Gegend“ wurde 2013 der abschließende Teil „Beste Chance“ in Oberbayern und Indien gedreht.

Von 2006 bis 2014 konnte er insgesamt zehn Kinofilme realisieren.

Neben seiner Leidenschaft für Film zieht es Marcus H. Rosenmüller immer wieder auf die Bühne. Seit 2007 tourt er mit seinem Komponisten Gerd Baumann mit gemeinsamen Gedichten durch Deutschland. 2014 wurde ihm der Ernst Hoferichter-Preis, Förderpreis der Stadt München für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihren Werken „Originalität mit Weltoffenheit und Humor“ verbinden, verliehen. Ebenso erhielt er 2014 die bayrische Verfassungsmedaille in Silber.

Filmographie Regie (Auswahl)
2014
BESTE CHANCE, Kinofilm (H&V Entertainment, Lieblingsfilm) 100 Min, Kinostart im Juli 2014

2012
WER’S GLAUBT WIRD SELIG, Kinofilm (Wiedemann&Berg Filmproduktion), Komödie 105 Min, im Kino in Deutschland, Österreich und der Schweiz

2011
SOMMER DER GAUKLER, Kinofilm 110 Minuten, bundesweiter Kinostart

SOMMER IN ORANGE, Kinofilm, (Odeon Picture, Roxy Film) 110 Min, im Kino in Deutschland, Österreich und der Schweiz

2010
LABRASSBANDA, Musikdokumentation, Bayrisches Fernsehen

2009
DIE PERLMUTTERFARBE, Kinofilm, (d.i.e.film.gmbh, Produzent: Robert Marciniak) 103 Min,
Kinderfilm
auch Drehbuch mit Co-Autor Christian Lerch Bundesweiter Kinostart

  • 1. Preis beim Buster-Kinderfilmfestival Kopenhagen
  • 1. Preis beim Kinderfilmfestival in Bellingzona (Schweiz)
  • Teilnahme am Kinderfilmfest NewYork
  • Teilnahme am Kinderfilmfestival in Giffoni
  • Teilnahme am Sprocket Film Festival in Montreal
  • Teilnahme am Kinderfilmfestival in Südkorea

2008     
RÄUBER KNEISSL, Kinofilm (Wiedemann & Berg) 105 Min

BESTE GEGEND, Kinofilm (Monaco Film, Produzent: Nils Dünker) 90 Min

2007
BESTE ZEIT, Kinofilm
(Monaco Film, Produzent: Nils Dünker) 90 Min

2006
SCHWERE JUNGS, Kinofilm (Olga Film), 94 Min, Kinostart in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT, Kinofilm (Roxy Film) 105 Min
auch Drehbuch mit Co-Autor Christian Lerch Kinostart in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

2004
DRACHEN UND ANDERE ORIGINALE, Dokumentation 45 min, Reihe „Menschen in Bayern“ Bayerisches Fernsehen

ALMRAUSCHEN: LIEDER UND LEBEN AUF DER ALM, Dokumentation 45 min,
Reihe „Irgendwo in Bayern“ Bayerisches Fernsehen

2003
DEN FRIEDEN IN DER HAND – DAS HOLZKIRCHNER WALLFAHRTSGELÜBDE, Dokumentation 45 min, Co-Regie mit Joseph Vilsmaier
Reihe „Irgendwo in Bayern“ Bayerisches Fernsehen

2002
C´EST LA VIE, Kurzspielfilm 15 Min, Teilnahme an zahlreichen Festivals;

  • Auszeichnung als „Film des Monats“ Kuratorium Junger Deutscher Film

2001
HOTEL DEEPA
Kurzspielfilm 40 min, Teilnahme an zahlreichen Festivals; Abschlussfilm an der HFF München;

2000
KÜMMEL & KORN
Kurzspielfilm 15 min, Teilnahme an zahlreichen Festivals

  • Nachwuchspreise bei Festivals in Landshut, Regensburg und München
  • Auszeichnung als „Film des Monats“ Kuratorium Junger Deutscher Film

1996
NUR SCHREINER MACHEN FRAUEN GLÜCKLICH, Kurzspielfilm 20 min,

  • Deutscher Filmschulpreis in Gold