Abstract: Marketing mit Ewigkeits-Appeal. Giga-Trends als Option für langfristige Gestaltungsoptionen.
Es geht um Design- und Architektur-Konzepte, deren Profile zum kollektiven, internationalen Kommunikationswerkzeug der kommenden Jahrzehnte gehören werden. Die kommerziell formulierten Leitappelle nutzen eine Art Farbe-Form-Esperanto als Verständigungsmittel.
Neueste Beispiele aus unterschiedlichsten, internationalen Anspruchsebenen und Funktionsbereichen sollen die folgenden Thesen illustrieren.
Die Gigatrends der Gegenwart und der näheren und weiteren Zukunft bedienen immer häufiger archaisch anmutende dessinatorische Grundmuster. Sie nutzen u.a. altbekannte Vorbilder der vorklassischen morgenländischen Stadtkulturen von mäandrierenden Lineaturen, Flechtwerken und Überkreuzungen bis hin zu verschlungenen Gewirke-Konstrukten. Das geschieht in gleicher Weise in der Produkt-Architektur in Form differenzierter Flächengebilde: Das ehemals klein bis mikroskopisch Abgebildete dehnt sich zu makroskopisch aufgeblasenen, plastischen Strukturen aus.
Gleichzeitig erleben wir eine veritable Renaissance metallisch geprägter
Farb-, Glanz- und Griff-Anmutungen. Silber-, Gold- und Platin-Oberflächen, sowie zuhauf genutzte Skulptur-Fragmente in Bronze und Messing gehören genauso zum kommenden Zeitgeist wie die nimmersatte Sehnsucht nach konventionellen, jahrhundertelang zitierten Farb- und Form-Metaphern. Die Innovationscharakteristik manifestiert sich nicht mehr durch den schnellstmöglichen Überraschungscoup, sondern in der Verstetigung tradierter Wertanmutungen oder: „Das Alte ist das Neue“. Und:
„Zukunftsträume wechseln die Richtung“.