Biographie

axel_venn
Der Farbexperte, Künstler und Designer flaniert zwischen den Welten von Wahrnehmung, Wirkung und Realität. Seine farbforscherischen Arbeiten zielen auf die Entschlüsselung semantisch-semiotischer Botschaften. Ein Großteil seiner Tätigkeit widmet er dem wissenschaftsfundierten, strategischen Trendscouting und den Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Ökonomie und das Design. Seit Jahrzehnten ist er Vortragsgast in Deutschland und rund um die Welt. Axel Venn ist em. Professor für Farbgestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim und ein Ehrenvorsitzender des Deutschen Farbenzentrums e.V.. Seine 25 Bücher über Farbe und Gestaltung sind bisher in 12 Sprachen übersetzt. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Abstract: Marketing mit Ewigkeits-Appeal. Giga-Trends als Option für langfristige Gestaltungsoptionen.

Es geht um Design- und Architektur-Konzepte, deren Profile zum kollektiven, internationalen Kommunikationswerkzeug der kommenden Jahrzehnte gehören werden. Die kommerziell formulierten Leitappelle nutzen eine Art Farbe-Form-Esperanto als Verständigungsmittel.
Neueste Beispiele aus unterschiedlichsten, internationalen Anspruchsebenen und Funktionsbereichen sollen die folgenden Thesen illustrieren.

Die Gigatrends der Gegenwart und der näheren und weiteren Zukunft bedienen immer häufiger archaisch anmutende dessinatorische Grundmuster. Sie nutzen u.a. altbekannte Vorbilder der vorklassischen morgenländischen Stadtkulturen von mäandrierenden Lineaturen, Flechtwerken und Überkreuzungen bis hin zu verschlungenen Gewirke-Konstrukten. Das geschieht in gleicher Weise in der Produkt-Architektur in Form differenzierter Flächengebilde: Das ehemals klein bis mikroskopisch Abgebildete dehnt sich zu makroskopisch aufgeblasenen, plastischen Strukturen aus.

Gleichzeitig erleben wir eine veritable Renaissance metallisch geprägter
Farb-, Glanz- und Griff-Anmutungen. Silber-, Gold- und Platin-Oberflächen, sowie zuhauf genutzte Skulptur-Fragmente in Bronze und Messing gehören genauso zum kommenden Zeitgeist wie die nimmersatte Sehnsucht nach konventionellen, jahrhundertelang zitierten Farb- und Form-Metaphern. Die Innovationscharakteristik manifestiert sich nicht mehr durch den schnellstmöglichen Überraschungscoup, sondern in der Verstetigung tradierter Wertanmutungen oder: „Das Alte ist das Neue“. Und:
„Zukunftsträume wechseln die Richtung“.