Biographie

Barbara-Flückiger
Prof. Dr. Barbara Flückiger ist Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Vor ihrer wissenschaftlichen Laufbahn arbeitete sie als Filmpraktikerin in Europa, Kanada und USA. Promotion 2001 an der Universität Zürich, Habilitation 2007 an der FU Berlin. Ihre Monografien Sound Design. Die virtuelle Klangwelt des Films und Visual Effects. Filmbilder aus dem Computer haben sich als Standardwerke etabliert. Ihr Forschungsschwerpunkt befasst sich mit der Interaktion von technischer Innovation und Ästhetik. Zu diesem Schwerpunkt entwickelte und leitete sie zahlreiche Forschungsprojekte. 2015 erhielt sie für ihre Forschung den renommierten Advanced Grant des European Research Council zur Erforschung von historischen Farbfilmprozessen und deren Übertragung in die digitale Domäne. Siehe auch Timeline of Historical Film Colors.

Abstract: Filmfarben - ein interdisziplinärer Ansatz

Historische Farbfilmverfahren und Farbästhetiken sind bedeutsame und hochaktuelle Themen. Bis heute fehlt jedoch ein integrativer Ansatz, der die verschiedenen Aspekte der Filmfarben von der Technik über die Ästhetik und Narration bis hin zur Wahrnehmung und affektiven Wirkung der Farben sowie der kulturellen und institutionellen Entwicklungsgeschichte miteinander verbindet. Im Lauf der Filmgeschichte sind mehr als 200 verschiedene Farbfilmverfahren mit sehr unterschiedlichen technischen Herangehensweisen entwickelt worden. Sie werden in der von Barbara Flückiger entwickelten und kuratierten interaktiven Digital-Humanities-Plattform Timeline of Historical Film Colors präsentiert, die seit ihrer ersten Publikation 2012 laufend ausgebaut und von Forschern aus aller Welt genutzt wird. Das Forschungsprojekt "Film Colors. Bridging the Gap Between Technology and Aesthetics" –vom European Research Council mit einem Advanced Grant gefördert – verfolgt mit seinem interdisziplinären Forschungsdesign einen neuen Ansatz, den Zusammenhang zwischen den technischen Verfahren und der Ästhetik von Filmfarben systematisch zu untersuchen. Diese filmhistorischen ästhetischen Analysen werden ergänzt durch Studien von technischen Quellen und naturwissenschaftliche Messmethoden, welche die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Filmfarben untersuchen.