As a postdoc she has worked at laboratories in Munich, Freiburg, Hongkong, and New York, covering clinical and basic research on human vision. Annette Werner relocated to Tübingen in 2002, where she buildt up the Colour and Vision Group at the Institute for Ophthalmic Research; she is also a member of the Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience (CIN) http://www.cin.uni-tuebingen.de. Annette Werner studies and teaches human and animal color perception, her present research interests focus on the effects of gentherapy in achromatopsia, the neural computations underlying colour constancy, as well as the origin of perceptual ambiguities (#TheDress) and the development of intercultural colour preferences.
What is the real colour of #The Dress? Few topics in colour research have generated - in science community and public alike - as much interest, as this phenomenon; it refers to the observation that observers cannot agree on the percieved colour of a dress seen in a particular photograph, i.e. colour judgements can be as extreme as blue&black or white&gold. Although individual differences in visual performances are well known, this phenomenon is still surprising because it uncovers an unprecendented ambiguity in colour perception. Understanding the origin of the perceptual dichotomy of #TheDress is therefore important not only in the context of the phenomenon itself but also for our comprehension of the neural computations of colour in general. I will review several hypotheses put forward to explain #The Dress phenomenon, ranging from individual differences in the eyes’ optics to high end, cognitive epxlanations, and show to audiance some surprising manipulations of the dress’ appearance.
Die Wahren Farben des Kleides
Welche Farbe hat das Kleid von #The Dress wirklich? Selten hat eine Frage die Wissenschaft und die Öffentlichkeit gleichermaßen elektrisiert. Das Phänomen bezieht sich auf das Aussehen eines Kleides, dessen Farbe auf einem bestimmten Foto von verschiedenen Beobachtern extrem unterschiedlich wahrgenommen wird – der Farbeindruck variiert dabei zwischen Blau & Schwarz bis nach Weiß & Gold. Unterschiede in individuellen Sehleistungen sind seit langem bekannt, aber das #The Dress Phänomen it dennoch überraschend, da es eine bisher nicht bekannte Mehrdeutigkeit in der Farbwahrnehmung aufzeigt. Es ist daher von erheblicher Bedeutung, den Ursprung dieser Mehrdeutigkeit zu aufzudecken, sowohl für das Verständnis des Phänomens selbst wie auch für das Verstehen der neuronalen Verarbeitungsschritte beim Enstehen von Farbahrnehmung im allgemeinen. In meinem Vortrag werde ich die wichtigsten Hypothesen zu dieser Problematik zusammenfassen, angefangen bei individuellen Unterschieden des menschlichen Auges bis hin zu Erklärungen durch kognitive Prozesse auf kortikaler Ebene; die Zuhörer – und Seher können außerdem mitverfolgen, wie die Farbwahrnehmung im Falle des #The Dress durch Manipulationen von Beleuchtung und Kontext des Kleides variiert werden kann – nach Blau & Schwarz oder Weiß & Gold.
ist Farbforscher, Designer und Professor für Verpackungsdesign an der Hochschule der Medien Stuttgart.
Nach seinem Maschinenbaustudium arbeitete er als Entwicklungs- und Konstruktionsingenieur. 1991 bis 1993 studierte er Investitionsgüterdesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 1994 erhielt er Stipendien der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg und des DAAD und erforschte das Thema Farbpräferenzen in Europa. Zweieinhalb Jahre reiste er durch 24 europäische Regionen und untersuchte die Farbpräferenzen der Menschen in ihrem sozialen Alltag. 1996 machte er sich mit dem Schwerpunkt kulturelle Farbpräferenzen, Farbkollektionsentwicklung, Trendforecasts selbstständig mit dem Designbüro B612 in Stuttgart. 1999 schloss er seine Promotion an der Bergischen Universität und Gesamthochschule Wuppertal im Fachbereich Philosophie ab mit dem Thema Farben in Europa - Entwicklung von individuellen und kollektiven Farbpräferenzen. 2000 folgte er dem Ruf als Professor an die Hochschule der Medien, Lehrstuhl Verpackungsdesign.
In seiner Tätigkeit beschäftigt er sich mit kulturell unterschiedlichen Wahrnehmungsgewohnheiten und den Wirkzusammenhängen unseres Handelns auf Gesellschaft, Mensch und Kultur. Seine Arbeiten wurden ausgezeichnet mit verschiedenen Preisen u.a. Red Dot Award, Art Directors Club, Rat für Formgebung, Deutscher Verpackungspreis, Karl Miescher Preis des deutschen Farbenzentrums.
Farben beeinflussen Menschen in vielfältiger Weise; entsprechend intensiv sind die Bemühungen, die kognitiven, affektiven sowie konativen Wirkungen von Farbdarbietungen zutreffend zu erfassen. Ein Teil dieser Wirkungen ist klar erkennbar und eher bewusster und überlegter Natur, andere Wirkungen wiederum sind weniger offensichtlich und eher unbewusst und spontan. Gerade bei der Untersuchung interkultureller Unterschiede spielen subtile Unterschiede eine wichtige Rolle. Dies wirft die Frage nach geeigneten Methoden zur Erfassung von Farbbedeutung im kulturspezifischen Kontext auf.